In Einzelfällen kann die Einheilungsphase ausgesetzt werden („Feste Zähne an einem Tag“). Nachdem das Implantat operativ eingebracht wurde, wird hier zeitgleich oder innerhalb kürzester Zeit der Aufsatz angebracht, meist eine Prothese, in bestimmten Einzelfällen auch eine Krone. An diese sogenannte Sofortversorgung beziehungsweise -belastung sind allerdings besondere Bedingungen, wie zum Beispiel das Vorliegen eines entzündungsfreien Behandlungsgebiets sowie eine ausreichende Menge Zahnfleisch und Kieferknochen, gebunden. Dadurch ist sie nur in Ausnahmefällen möglich.
Die Vorteile dieser Methode bestehen in der verkürzten Behandlungsdauer, dem Ausbleiben einer zweiten Operation sowie einer geringeren chirurgischen Verletzung.
Zielgruppe dieses Konzeptes sind Patienten auf der Suche nach einem Vollzahnersatz. Um dem Versprechen eines neuen Gebisses innerhalb von 24 Stunden nachzukommen, bedient sich diese Methode der Implantologie bestimmter Techniken. Eine davon ist das Einbringen der Schraubimplantate in einem Winkel von bis zu 45 Grad, was eine wesentlich bessere Nutzung des Kieferknochens erlaubt. Dies ist auch auf Grund der älteren Zielgruppe wichtig, da hier häufig schon ein deutlicher Schwund der Kieferknochensubstanz vorliegt. Mit dem „Feste Zähne an einem Tag-Konzept“ kann langwieriger Knochenaufbau im Vorfeld der Behandlung mitunter vermieden werden.
Eine weitere Technik des „Feste Zähne an einem Tag-Konzepts“ ist die Verwendung von größeren Brücken, welche auf den einzelnen Implantaten ruhen. Dadurch reduziert sich die Anzahl der notwendigen Bohrungen auf vier bis sechs Eingriffe je Kiefer. Auf die darin verankerten Schraubimplantate wird direkt im Anschluss die Suprakonstruktion gesetzt, eine Einheilungsphase mit Provisorium ist nicht vorgesehen.
Vorteile ergeben sich bei dieser Methode des Vollzahnersatzes vor allem für Patienten, welche die Anzahl der zahnärztlichen Besuche und Eingriffe möglichst geringhalten möchten. Gerade bei Angstpatienten und dem Einsatz von Vollnarkose spielt das oft eine große Rolle. Auch finanziell kann das „Feste Zähne an einem Tag-Konzept“ für Patienten von Vorteil sein. Mit 8.000 bis 15.000 EUR ist der Preis für eine einzelne Behandlung zwar sehr hoch, im Vergleich zu einem Vollzahnersatz mit Knochenaufbau, Einzelimplantaten und Einheilungsphase lassen sich damit jedoch bis zu 30 Prozent an Gesamtkosten einsparen.
Krone, der Aufsatz des Zahnersatzes
Um im Regelfall nun das Verbindungsstück und den endgültigen Zahnersatz, die sogenannte Suprakonstruktion, aufzusetzen, ist es in Folge einer geschlossenen Einheilung nötig, das zusammengenähte Zahnfleisch wieder zu trennen und das Implantat freizulegen. Dies ist nach einer offenen Einheilung nicht notwendig. Vom betroffenen Kieferabschnitt und dem ihm gegenüberliegenden Bereich im Gegenkiefer wird nun ein Abdruck genommen, auf dessen Basis in unserem Dentallabor der finale Zahnersatz gefertigt wird, der entweder die Form einer Krone, einer Brücke oder einer Prothese annimmt. Sobald dieser fertiggestellt ist, wird er von Ihrem Zahnarzt auf dem Implantat befestigt. Dies erfolgt entweder mit einem speziellen Befestigungszement oder durch Aufschrauben.
Nachbehandlung
In den ersten Tagen nach der Implantation können Schwellungen und andere Beschwerden im betroffenen Bereich auftreten. Nicht nur der operative Eingriff ist für den Behandlungserfolg von großer Bedeutung. Eine intensive, sorgfältige Nachsorge ist ebenso wichtig. Generell ist es ratsam, nach dem Eingriff größere Hitze und körperliche Anstrengung zu vermeiden, die betroffene Stelle zu kühlen, um die Schwellung zu minimieren und das entsprechende Areal des Kiefers vorerst nicht zu belasten, weder beim Essen noch bei der Zahnpflege. Trinken Sie außerdem vorerst weder Kaffee, noch Alkohol oder schwarzen Tee und rauchen Sie nicht.
Die Verankerung mit dem Kieferknochen sowie das umgebende Gewebe von Zahnfleisch und -bett sollten im Rahmen regelmäßiger Kontrolluntersuchungen eingehend untersucht werden. Durch bakterielle Beläge, sogenannte Plaques, kann es bei implantatgetragenem Zahnersatz wie bei natürlichen Zähnen zu Entzündungen in ihrer direkten Umgebung kommen. Regelmäßige Kontrollen gewährleisten eine frühzeitige Erkennung und rechtzeitige Behandlung ebendieser. Um die für das bloße Auge unsichtbare Verbindung von Implantat und Knochen zu überprüfen, kann eine Röntgenaufnahme gemacht werden. Es ist außerdem hilfreich in regelmäßigen Intervallen von 3 bis 6 Monaten professionelle Zahnreinigungen durchführen zu lassen. Die intensive Reinigung löst bakterielle Beläge von der Oberfläche des Zahnersatzes sowie in den Zahnzwischenräumen.
Die Langlebigkeit von Zahnimplantaten hängt von verschiedenen Faktoren ab. Relevant sind beispielsweise die subjektiven Voraussetzungen und die professionelle Behandlung sowie die Nachsorge und die persönliche Mundhygiene des Patienten. Implantatträger erhalten von uns zu diesem Zweck ausführliche, auf ihren Zahnersatz abgestimmte Pflegehinweise. Mit Hilfe regelmäßiger Kontrollen und gewissenhafter Pflege, kann ein Implantat ein Leben lang halten.