Zahnimplantate

Was sind Zahnimplantate?

Zahnimplantate sind moderne und innovative Lösungen, um fehlende Zähne zu ersetzen und eine lückenlose Zahnsituation wiederherzustellen. Ein Implantat ist eine künstliche Zahnwurzel, die fest im Kieferknochen verankert wird. 

Es besteht aus hochwertigen Materialien wie Titan oder Keramik, die sich durch ihre ausgezeichnete Biokompatibilität auszeichnen. Dies bedeutet, dass sie gut von Ihrem Körper akzeptiert werden und keine allergischen Reaktionen auslösen.

Dr. Daniel Jäger

Medizinisch geprüfte Inhalte

Dr. Daniel Jäger
Zahnarzt, Implantologe
Schwerpunkte: Implantologie, Endodontologie

Aufbau von Zahnimplantaten

Das Implantatsystem besteht aus mehreren Komponenten, die sorgfältig aufeinander abgestimmt sind, um ein optimales Ergebnis zu erzielen.

  • Implantatkörper: Die künstliche Zahnwurzel, die in den Kieferknochen eingesetzt wird. Sie bildet das Fundament für den Zahnersatz und gewährleistet eine feste Verankerung im Kiefer.
  • Implantataufbau: Das Abutment ist eine Verbindungskomponente, die auf den Implantatkörper aufgesetzt wird. Es bildet die Basis für den sichtbaren Teil des Zahnersatzes und ermöglicht eine ästhetisch ansprechende Platzierung der Zahnkrone oder Prothese.
  • Zahnersatz:  Der sichtbare Teil des Implantatsystems, der die natürlichen Zähne imitiert und für ein harmonisches Erscheinungsbild sorgt. Der Zahnersatz kann eine einzelne Zahnkrone, eine Brücke oder eine Prothese sein.
Darstellung des Aufbaus eines Zahnimplantats mit silbernem Implantat, rotem Zahnfleisch, silbernem Implantataufbau und weißer Implantat-Krone

Implantat-Materialien

Titan-Implantate

Titan ist das am häufigsten verwendete Material für Zahnimplantate. Es zeichnet sich durch seine hervorragende Biokompatibilität aus. Titanimplantate bieten eine hohe Stabilität und sind langlebig. Sie fördern die Osseointegration, also das Verwachsen des Implantats mit dem Knochen, was eine feste Verankerung gewährleistet.

Zirkonoxid-Implantate

Zirkonoxid ist ein keramisches Material, das eine natürliche, zahnähnliche Farbe aufweist. Es ist biokompatibel und eignet sich besonders bei Metallunverträglichkeiten oder für diejenigen, die eine metallfreie Option bevorzugen. Zirkonoxidimplantate bieten eine ästhetische Lösung und sind besonders für den Einsatz im sichtbaren Bereich geeignet.

Keramik-Implantate

Keramikimplantate bestehen aus einer Mischung verschiedener keramischer Materialien, die ebenfalls eine hohe Biokompatibilität aufweisen. Sie sind metallfrei und besonders geeignet für Patienten mit dünnem Gingiva (Zahnfleisch) oder Allergien.

Hybrid-Implantate

Hybridimplantate kombinieren verschiedene Materialien, um deren Vorteile zu nutzen. Sie können beispielsweise eine Titanbasis mit einer keramischen Krone kombinieren, um Stabilität und Ästhetik zu vereinen. Hybridimplantate bieten eine individuelle Lösung, die auf die spezifischen Bedürfnisse des Patienten abgestimmt ist.

Behandlungsablauf

Zu Beginn einer jeden Implantatversorgung führt Ihr Zahnarzt eine umfangreiche Untersuchung von Mundraum und Kieferknochen durch. Röntgenaufnahmen des entsprechenden Kieferabschnittes bzw. Panorama-Aufnahmen (fachlich: OPG, Orthopantomographie) des gesamten Kiefers verschaffen einen Überblick über die Verhältnisse von Knochen und Gebiss.

Je nach Beschaffenheit des Mundraums und des Knochens kann es nötig sein, zusätzliche Verfahren wie die Digitale Volumentomographie (DVT) hinzuzuziehen.

Dr. Jäger mit Mitarbeiterin am Behandlungsstuhl im Gespräch mit einer Patientin vor einer Implantation

Knochenaufbau

Sollte die Untersuchung im betroffenen Abschnitt des Kieferknochens einen Mangel an Höhe oder Breite oder eine verminderte Stabilität seiner Struktur ergeben haben, kann in den meisten Fällen ein Knochenaufbau helfen, damit der Halt der künstlichen Wurzel gewährleistet ist.

Mögliche Behandlungen im Knochenaufbau:

  • Sinuslift: Bei zu geringer Knochenhöhe im seitlichen Oberkiefer
  • Bone-Spreading: Bei zu geringer Breite im Kieferknochen
  • Knochenblockmethode: Bei zu schmalem/flachem Kiefer oder Knochenverlust

Beratung & Planung

Während der individuellen Beratung und Planung werden alle Untersuchungsergebnisse, die persönlichen Voraussetzungen, eventuelle Risiken und mögliche Alternativen besprochen. Durch die dreidimensionale Bildschirmplanung kann die genaue Position des Implantats sowie der umgebenden anatomischen Strukturen festgestellt werden.

Die Implantation

Die Implantation der künstlichen Zahnwurzel erfolgt unter örtlicher Betäubung. In Ausnahmefällen kann auf eine Analgosedierung (Dämmerschlaf) oder eine Vollnarkose zurückgegriffen werden. 

Zunächst wird das Zahnfleisch durch einen kleinen Schnitt geöffnet. Dort, wo später das Implantat eingebracht werden soll, wird eine in der Größe und Tiefe exakt abgestimmte Bohrung durchgeführt. Nun wird das Implantat eingefügt und auf seinen Sitz überprüft, damit es sich gut im Kiefer verankern und mit dem Knochen verbinden kann. Sobald das Implantat eingesetzt wurde, wird das Zahnfleisch mithilfe dünner Fäden wieder komplett geschlossen oder es wird ein Zahnfleischformer eingebracht und um diesen das Zahnfleisch vernäht.

ℹ️ HINWEIS: Die Dauer der gesamten Implantat-Behandlung kann je nach individueller Situation variieren. In der Regel umfasst sie mehrere Schritte, darunter die Voruntersuchung, die Implantation, die Einheilungsphase und die Anpassung des Zahnersatzes. Die genaue Behandlungsdauer wird während der Beratung und Planung festgelegt und hängt von Faktoren wie dem Knochenzustand, eventuellen zusätzlichen Behandlungen und der gewählten Implantat-Art ab.

Der Heilungsprozess

Bevor dem Zahnimplantat nun das Verbindungsstück und der endgültige Aufsatz hinzugefügt werden kann, ist eine Einheilphase nötig. Diese nimmt in den meisten Fällen im Bereich des Unterkiefers zwei bis drei, in dem des Oberkiefers vier bis sechs Monate in Anspruch und stellt die Entstehung einer innigen Verbindung von Knochensubstanz und Implantatoberfläche sicher.

Während dieser Zeit ermöglicht für gewöhnlich ein provisorischer Zahnersatz das Kauen und Essen und sorgt für den kosmetischen Schluss der Lücke. In Abhängigkeit von den Gegebenheiten des Behandlungsplans kann dieser beispielsweise aus simplen Klammerprothesen und provisorischen Kronen bzw. Brücken bestehen.

Feste Zähne an einem Tag

  • Verkürzte Behandlungsdauer: Der gesamte Prozess, von der Implantation bis zur Befestigung des Zahnersatzes, erfolgt innerhalb kurzer Zeit (an einem Tag).
  • Verzicht auf separate Einheilungsphase: Im Gegensatz zu herkömmlichen Implantatverfahren entfällt bei dieser Methode die übliche Einheilungszeit, da der Zahnersatz sofort angebracht wird.
  • Geringere Anzahl chirurgischer Eingriffe: Durch die Verwendung größerer Brücken auf den Implantaten reduziert sich die Anzahl der notwendigen Bohrungen.
  • Bessere Nutzung des Kieferknochens: Das Einbringen der Schraubimplantate in einem Winkel von bis zu 45 Grad ermöglicht eine optimale Ausnutzung des vorhandenen Kieferknochens.
  • Weniger zahnärztliche Besuche: Weniger Termine sind erforderlich, da die Implantation und der Zahnersatz in einem einzigen Schritt erfolgen.
  • Angstpatienten und Vollnarkose: Für Angstpatienten, die unter Zahnarztangst leiden oder eine Vollnarkose benötigen, bietet dieses Konzept eine effiziente Lösung mit weniger zahnärztlichen Eingriffen.
  • Ästhetisch ansprechende Ergebnisse: Der Zahnersatz imitiert die natürlichen Zähne, was zu einem harmonischen und ästhetischen Erscheinungsbild führt

Implantat-Arten

Endosteale Implantate

(Knochenimplantate) sind die am häufigsten verwendete Art von Zahnimplantaten. Sie werden direkt in den Kieferknochen eingesetzt und bieten eine stabile Basis für den Zahnersatz. Die Implantate bestehen meist aus Titan oder Zirkonoxid und sind sehr gut verträglich.

Transgingivale Implantate

(eindringende Implantate)sind eine Sonderform der Implantate. Sie werden durch das Zahnfleisch hindurch in den Kieferknochen eingesetzt und ragen somit teilweise sichtbar ins Mundinnere. Diese Implantate werden hauptsächlich für herausnehmbaren Zahnersatz verwendet.

Subperiostale Implantate

sind eine Alternative für Patienten mit unzureichendem Knochenangebot im Kiefer. Anstatt in den Knochen einzudringen, werden diese Implantate unter das Zahnfleisch, aber auf oder über dem Kieferknochen platziert. Eine speziell angefertigte Metallkonstruktion hält den Zahnersatz in Position. Diese Implantate werden weniger häufig eingesetzt, da sie nicht so stabil sind wie endosteale Implantate.

Mini-Implantate

sind deutlich kleiner als herkömmliche Implantate und werden vor allem für Patienten mit kleineren Lücken oder schwierigen anatomischen Gegebenheiten verwendet. Sie sind eine schonende Option und erfordern oft weniger Invasivität bei der Implantation. Mini-Implantate werden häufig für die Befestigung von Prothesen verwendet.

Basale Implantate

werden in Bereiche des Kieferknochens eingesetzt, die eine gute Knochenqualität aufweisen, wie z. B. der basale Schädelknochen. Diese Implantate ermöglichen eine sofortige Belastung und können bei Patienten mit geringem Knochenangebot oder nach erfolglosem herkömmlichen Implantationen eine geeignete Lösung sein.

Voraussetzungen

Wer ist für eine Zahnimplantation geeignet? Es gibt bestimmte Voraussetzungen, die erfüllt sein müssen, um für eine Implantatbehandlung geeignet zu sein:

  • Ausreichende Knochendichte im Kiefer: Für eine erfolgreiche Implantation ist genügend stabiler Kieferknochen erforderlich, der das Implantat sicher verankern kann.
  • Gesundes Zahnfleisch und gute Mundhygiene: Eine gute Mundgesundheit ist entscheidend, um das Risiko von Infektionen nach der Implantation zu minimieren.
  • Guter allgemeiner Gesundheitszustand: Dieser fördert eine reibungslose Heilung nach dem Eingriff. Auch das Rauchen kann die Heilung beeinträchtigen und das Risiko von Implantatversagen erhöhen. 
  • Schwangerschaft: In der Schwangerschaft wird in der Regel von einer Implantation abgeraten, um jegliches Risiko für die werdende Mutter und das ungeborene Kind zu vermeiden.

Nachsorge & Pflege

Ein gut gepflegtes Zahnimplantat kann ein Leben lang halten. Die Haltbarkeit eines Implantats hängt jedoch auch von der individuellen Mundhygiene und regelmäßigen zahnärztlichen Kontrollen ab. Eine sorgfältige Pflege und Vorsorgeuntersuchungen tragen maßgeblich dazu bei, die Lebensdauer des Implantats zu verlängern. Hier sind einige wichtige Pflegehinweise, die Sie nach der Implantation beachten sollten:

  • Zahnarztbesuche: Nach der Implantation ist es besonders wichtig, regelmäßige Kontrolluntersuchungen beim Zahnarzt wahrzunehmen. Die Kontrolltermine ermöglichen es dem Zahnarzt, den Zustand der Implantate und das umgebende Gewebe zu überprüfen und frühzeitig eventuelle Probleme zu erkennen.
  • Mundhygiene: Eine gründliche Mundhygiene ist essenziell für den langfristigen Erfolg der Implantate. Putzen Sie Ihre Zähne zweimal täglich gründlich mit einer weichen Zahnbürste und verwenden Sie Zahnseide oder Interdentalbürsten, um die Zahnzwischenräume zu reinigen. 
  • Lebensmittel: In den ersten Wochen nach der Implantation sollten Sie auf harte und klebrige Lebensmittel verzichten, um die Belastung der Implantate zu minimieren. Kauen Sie langsam und vermeiden Sie übermäßigen Druck auf die Implantate.
  • Sport: Bei sportlichen Aktivitäten oder Situationen, die das Risiko von Verletzungen erhöhen, sollten Sie einen Sportschutzschiene tragen, um Ihre Implantate zu schützen.

Kosten von Zahnimplantaten

Die Kosten für ein Zahnimplantat können je nach individueller Situation und Behandlungsbedarf variieren. Es gibt mehrere Faktoren, die den Preis beeinflussen, darunter:

  • Anzahl der Implantate: Die Kosten steigen entsprechend der Anzahl der benötigten Implantate.
  • Notwendigkeit eines Knochenaufbaus: Wenn ein Knochenaufbau vor der Implantation erforderlich ist, können zusätzliche Kosten entstehen.
  • Art des Implantats: Verschiedene Implantatmaterialien und -typen haben unterschiedliche Preise.
  • Zusätzliche Behandlungen: Manchmal können weitere Behandlungen, wie eine Sinuslift-Operation oder eine provisorische Prothese, den Gesamtpreis beeinflussen.

Da die Kosten von verschiedenen Faktoren abhängen, können wir an dieser Stelle leider keinen festen Preis nennen. Der Preis für eine Zahnimplantation variiert je nach individuellem Bedarf und den spezifischen Anforderungen der Behandlung.

Dr. Oliver Bitsch im Gespräch

„Unsere Zahnarztpraxis arbeitet transparent und fair, sodass Sie vor der Behandlung detaillierte Informationen über die zu erwartenden Kosten erhalten. Wir möchten, dass Sie sich bei uns gut aufgehoben fühlen und stehen Ihnen gerne zur Seite, um Ihre Fragen zu beantworten und eine Lösung zu finden, die Ihren Bedürfnissen entspricht. Vereinbaren Sie gerne einen Beratungstermin, wir freuen uns darauf, Sie schon bald bei MED:SMILE begrüßen zu dürfen!“

Dr. Oliver Bitsch

Fragen zu Zahnimplantaten (FAQs)

Unsere Experten für Implantologie beantworten die Fragen, die sich unsere Patientinnen und Patienten häufig vor der Behandlung stellen. 

Ist Ihre Frage nicht dabei? Schreiben Sie uns eine E-Mail oder vereinbaren Sie einen Termin mit einer unserer Zahnärzte. Wir sind gerne für Sie da!

Welche Risiken & Komplikationen gibt es bei der Implantation?

Dr. Oliver Bitsch: „Wie bei jeder medizinischen Behandlung können auch bei Zahnimplantaten Risiken und Komplikationen auftreten, aber sie sind in der Regel selten und können durch eine sorgfältige Planung und Durchführung minimiert werden.  Wir legen großen Wert auf eine präzise Diagnostik und einen schonenden Eingriff, um die Sicherheit und den Erfolg der Behandlung zu gewährleisten.“

Ist die Implantation schmerzhaft?

Dr. Oliver Bitsch: „Bei MED:SMILE führen wir die Implantation unter örtlicher Betäubung durch, sodass der Eingriff für gewöhnlich schmerzfrei ist. Wenn Sie eine zusätzliche Sedierung oder Vollnarkose wünschen, stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung, um Ihre Angst oder Unbehagen zu lindern!“

Welche Alternativen gibt es zu Zahnimplantaten?

Dr. Daniel Jäger: „Neben Zahnimplantaten gibt es einige Alternativen, um fehlende Zähne zu ersetzen. Dazu gehören abnehmbarer Zahnersatz wie Teilprothesen und Vollprothesen, Brücken, die auf benachbarten Zähnen aufliegen, und festsitzende Brücken, die mit Kronen an den Nachbarzähnen befestigt werden.“

Kann ich nach der Implantation normal essen und sprechen?

Dr. Daniel Jäger: „Ja, nach der Implantation können Sie in der Regel bald wieder normal essen und sprechen. Es kann jedoch sein, dass Sie in den ersten Tagen nach dem Eingriff eine leichte Schwellung oder leichte Einschränkungen beim Kauen haben. Dies ist normal und sollte sich innerhalb kurzer Zeit wieder normalisieren.“