Weisheitszähne

Was sind Weisheitszähne?

Weisheitszähne sind die dritten und letzten Molaren im menschlichen Gebiss. Sie befinden sich auf der rechten und linken Seite des Ober- und Unterkiefers und bilden den Abschluss der Zahnreihe. Insgesamt gibt es vier Weisheitszähne, aber nicht immer sind alle vier im Kiefer angelegt. Manche Menschen haben nur zwei oder sogar gar keine Weisheitszähne.

Im Gegensatz zu den anderen Zähnen brechen die Weisheitszähne erst zwischen dem 16. und 30. Lebensjahr durch. In manchen Fällen können sie aber auch noch deutlich später auftauchen.

Dr. Oliver Bitsch

Medizinisch geprüfte Inhalte

Dr. Oliver Bitsch
Fachzahnarzt für Oralchirurgie
Schwerpunkte: Angstpatienten, Implantologie, Oralchirurgie

Methoden der Weisheitszahnentfernung

Die Weisheitszahnentfernung kann je nach Lage der dritten Molaren auf unterschiedliche Weise durchgeführt werden:

Einfache Zahnentfernung

Wenn ein Weisheitszahn bereits größtenteils durchgebrochen ist und gut zugänglich in der Zahntasche liegt, kann er normalerweise mit einer Zange entfernt werden. Dieser Eingriff erfolgt in der Regel unter örtlicher Betäubung und ist für die Patient:innen völlig schmerzfrei.

Operative Zahnentfernung

Sind die Weisheitszähne noch im Kieferknochen eingelagert, verlagert oder nur teilweise durchgebrochen, wird eine ambulante Weisheitszahn-OP durchgeführt. Der Eingriff erfolgt unter örtlicher Betäubung, und bei Bedarf kann er auch im Dämmerschlaf oder unter Vollnarkose durchgeführt werden, insbesondere für Angstpatienten.

 

Behandlungsablauf

Die Weisheitszahnentfernung bei MED:SMILE erfolgt in sorgfältig geplanten Schritten, um Ihnen eine möglichst angenehme Erfahrung zu bieten. Je nach Lage und Position des Weisheitszahns gibt es unterschiedliche Vorgehensweisen:

  • Lokale Betäubung: Falls eine Weisheitszahnentfernung in einem operativen Eingriff notwendig ist, wird zu Beginn eine lokale Betäubung verabreicht, um den Bereich schmerzfrei zu machen.
  • Zugang zum Zahn: Das Zahnfleisch und die umliegende Schleimhaut werden mit einem präzisen Schnitt geöffnet und zur Seite geklappt, um Zugang zum Weisheitszahn zu erhalten.
  • Entfernung des Zahnknochens (bei Bedarf): Ist der Weisheitszahn im Kieferknochen eingelagert und wird von diesem festgehalten, kann es notwendig sein, ein kleines Stück des Knochens abzutragen, um den Zahn besser zugänglich zu machen.
  • Herausnahme des Weisheitszahns: Der Weisheitszahn wird dann mit speziellen Instrumenten behutsam herausgenommen. Bei verlagerten Weisheitszähnen kann es sein, dass sie zuerst vorsichtig zerkleinert werden, bevor sie entnommen werden können.
  • Wundverschluss: Zum Abschluss wird das Zahnfleisch vorsichtig zurückgeklappt und die Wunde wird sorgfältig vernäht, um eine optimale Wundheilung zu gewährleisten.

Nach der Weisheitszahnentfernung

Nach der Weisheitszahnentfernung können Sie unsere Zahnarztpraxis direkt wieder verlassen, es wird jedoch empfohlen, dass Sie nicht selbst fahren, sondern sich abholen lassen. Am folgenden Tag ist ein Kontrolltermin geplant, bei dem wir die frische Wunde begutachten und den Heilungsprozess überwachen. Die Fäden werden in der Regel etwa eine Woche nach dem Eingriff entfernt.

Die Nachsorge

Während der Genesungsphase ist es wichtig, sich für ein paar Tage körperlich zu schonen und die betroffene Stelle ausreichend zu kühlen, um Schwellungen zu vermeiden. Falls erforderlich, können Sie auch ein von uns empfohlenes Schmerzmittel einnehmen, um mögliche Unannehmlichkeiten zu lindern.

Fakten zur Weisheitszahnentfernung

Die Dauer einer Weisheitszahnentfernung beträgt etwa 10 bis 20 Minuten pro Zahn. Während des Eingriffs ist aufgrund der örtlichen Betäubung kein Schmerz zu spüren, lediglich der Druck, der durch die Zahnentfernung entsteht. Es besteht die Möglichkeit, alle vier Weisheitszähne in einer einzigen Sitzung zu entfernen. Alternativ können auch jeweils die beiden Zähne auf der linken oder rechten Seite des Kiefers in einem Eingriff entfernt werden.

Zeitpunkt für Weisheitszahnentfernung

Der beste Zeitpunkt für eine Weisheitszahnentfernung ist individuell verschieden und hängt von der Situation jedes einzelnen Patienten ab. In der Regel empfiehlt es sich jedoch, die Weisheitszähne zwischen dem 16. und 18. Lebensjahr vom Zahnarzt begutachten zu lassen. Zu diesem Zeitpunkt sind die Weisheitszähne in der Regel vollständig entwickelt und können besser auf Röntgenaufnahmen erkannt werden. Außerdem ist der Kiefer in diesem Alter noch nicht vollständig ausgewachsen, was die Entfernung erleichtern kann.

Vereinbaren Sie jetzt einen Termin für eine Untersuchung und Beratung in unserer Zahnarztpraxis. Wir stehen Ihnen gerne zur Seite und beantworten Ihre Fragen ausführlich.

Gründe für eine Weisheitszahnentfernung

  • Platzmangel im Kiefer, wodurch die Weisheitszähne teilweise oder gar nicht durchbrechen können.
  • Teilretinierte oder retinierte Weisheitszähne, die Entzündungen, Schwellungen, Karies, Zysten oder Abszesse verursachen können.
  • Mögliche Beschädigung benachbarter Zähne, Schmerzen beim Kauen und Verschiebung der Zahnreihe.
  • Potenzielle Schädigung von Nerven und Knochen im Kieferbereich.
  • Probleme bei nur obere oder untere Weisheitszähne, die über die Zahnreihe hinauswachsen und Kieferbeschwerden verursachen können.
  • Notwendigkeit einer Weisheitszahnentfernung im Rahmen einer kieferorthopädischen Behandlung, um Platz für eine Zahnkorrektur zu schaffen oder das Behandlungsergebnis zu sichern.

Weitere Informationen
KFO für Kinder & Jugendliche
KFO für Erwachsene

Mögliche Komplikationen & Risiken

Nach einer Weisheitszahnentfernung kann es zu Schwellungen und leichten bis starken Schmerzen kommen. Daneben gibt es, trotz sorgfältiger Vorbereitungen, wie bei jeder Operation das Risiko starker Blutungen, einer Infektion oder einer Wundheilungsstörung.

Es kann während der ambulanten Operation auch zur Reizung oder Verletzung eines Nervs, der Beschädigung des Knochens oder des Nachbarzahnes, zur Eröffnung der Kieferhöhle bei Zahnentfernungen im Oberkiefer oder in sehr seltenen Fällen zu einem Kieferbruch kommen. Selbstverständlich informieren wir Sie vorab ausführlich über die möglichen Risiken.

Kosten einer Weisheitszahnentfernung

Die Kosten einer Weisheitszahnentfernung können je nach individueller Situation variieren. Wenn die Entfernung der Weisheitszähne medizinisch notwendig ist, zum Beispiel aufgrund von Karies, starken oder leichten Schmerzen, Entzündungen oder aufgrund möglicher zukünftiger Probleme und Komplikationen, übernimmt in der Regel die Gesetzliche Krankenversicherung (GKV) die Kosten. Dies bezieht sich jedoch ausschließlich auf eine Behandlung unter lokaler Betäubung.

Wenn Sie eine Weisheitszahnentfernung im Dämmerschlaf oder unter Vollnarkose bevorzugen, können zusätzliche Kosten entstehen, die in den meisten Fällen von Ihnen selbst zu tragen sind. Solche speziellen Betäubungsverfahren bieten wir gerne an, um auch Angstpatienten eine entspannte und stressfreie Behandlung zu ermöglichen.

Bei MED:SMILE legen wir großen Wert auf Transparenz und stehen Ihnen gerne für eine ausführliche Beratung zur Verfügung. Unsere kompetenten Zahnärzte klären Sie vorab über die individuellen Kosten auf und erstellen gemeinsam mit Ihnen einen Behandlungsplan, der Ihren Bedürfnissen und Wünschen entspricht. Vereinbaren Sie jetzt einen Termin – wir sind gerne für Sie da!

Fragen zur Weisheitszahnentfernung (FAQs)

Unsere Experten für Weisheitszahnentfernung beantworten die Fragen, die sich unsere Patientinnen und Patienten häufig vor der Behandlung stellen.  

Ist Ihre Frage nicht dabei? Schreiben Sie uns eine E-Mail oder vereinbaren Sie einen Termin mit einer unserer Zahnärzte. Wir sind gerne für Sie da!

Müssen alle Weisheitszähne gezogen werden?

Dr. Oliver Bitsch: „Nein, es müssen nicht grundsätzlich alle gezogen werden. Ob eine Entfernung erforderlich ist, ist immer von den individuellen Gegebenheiten abhängig. Wenn Weisheitszähne Probleme verursachen oder absehbar ist, dass sie zukünftig im Kiefer Beschwerden bereiten werden, dann ist eine Weisheitszahnentfernung wichtig. Es besteht grundsätzlich die Möglichkeit, alle Weisheitszähne während eines Eingriffs zu entfernen. Die Weisheitszahn-OP nimmt dann etwa eine Stunde in Anspruch.“

Ist eine Weisheitszahnentfernung schmerzhaft?

Dr. Oliver Bitsch: „Die Entfernung eines Weisheitszahns wirkt sich auf das umliegende Gewebe und das Zahnfleisch aus und hinterlässt eine Wunde im Ober- oder Unterkiefer. Daher sind Schmerzen nach einer Weisheitszahnentfernung nichts Ungewöhnliches.

Wie lange die Schmerzen nach einer Weisheitszahn-OP anhalten, ist in erster Linie von der Dauer und der Art der Zahnentfernung abhängig. Die Patientin bzw. der Patient kann durch die richtige Nachsorge (regelmäßiges Kühlen, erhöhte Lagerung des Kopfes, körperliche Schonung) selbst viel dazu beitragen, die Schmerzen zu reduzieren und Entzündungen zu vermeiden.“

Wie lange wird man nach einer Weisheitszahnentfernung krankgeschrieben?

Dr. Oliver Bitsch: „Das ist abhängig vom Umfang des Eingriffs und dem Verlauf des Heilungsprozesses und lässt sich daher vorab nicht pauschal beantworten. Bei Bedarf können Patienten nach der Weisheitszahn-OP für einen oder auch mehrere Tage krankgeschrieben werden.“

Woher kommt der Name "Weisheitszahn"?

Dr. Oliver Bitsch: „Die Bezeichnung „Weisheitszähne“ hat historische Gründe. Sie leitet sich von der späten Durchbruchszeit der Zähne ab, die oft mit dem Eintritt ins Erwachsenenalter und damit der erlangten „Weisheit“ in Verbindung gebracht wurde.“

Welche Funktionen hatten Weisheitszähne?

Dr. Oliver Bitsch: „Früher hatten Weisheitszähne eine wichtige Funktion: Sie halfen unseren Vorfahren bei der Nahrungsaufnahme. In Zeiten, als die menschliche Ernährung roh und grob war, nutzten die Weisheitszähne ihre kräftigen Kauflächen, um pflanzliche Nahrung zu zerkleinern und zu mahlen.“

Warum werden Weisheitszähne gezogen?

Dr. Oliver Bitsch: „Heutzutage sind die Kiefer oft zu klein, um Platz für die Weisheitszähne zu bieten, was zu Problemen führen kann, wenn sie versuchen durchzubrechen. Häufig treten Schmerzen, Entzündungen, Fehlstellungen oder Verlagerungen anderer Zähne auf. Daher werden Weisheitszähne häufig entfernt, wenn sie Beschwerden verursachen oder absehbar ist, dass sie Probleme verursachen könnten.“