Funktions­diagnostik

Was ist Funktionsdiagnostik?

Die Funktionsdiagnostik befasst sich mit der Untersuchung und Bewertung der Funktionstüchtigkeit des Kausystems, das aus den Zähnen, Kiefern, Kiefergelenken und den umgebenden Muskeln besteht. Das Hauptziel der Funktionsdiagnostik ist es, Abweichungen oder Störungen in der Harmonie und dem reibungslosen Zusammenspiel dieser Elemente zu identifizieren und zu behandeln.

Folgende Beschwerden, die auf den ersten Blick nicht mit dem Kiefer in Verbindung gebracht werden, können tatsächlich von Funktionsstörungen im Kausystem herrühren:

  • Kieferschmerzen
  • Kopfschmerzen
  • Nackenschmerzen
  • Ohrenschmerzen
  • Probleme beim Kauen
  • Verspannungen im Gesichts- und Nackenbereich
  • Zähneknirschen
  • Tinnitus (Ohrgeräusche)
  • Schwindel
  • Gesichtsschmerzen
Dr. Oliver Bitsch

Medizinisch geprüfte Inhalte

Dr. Oliver Bitsch
Fachzahnarzt für Oralchirurgie
Schwerpunkte: Angstpatienten, Implantologie, Oralchirurgie

Craniomandibuläre Dysfunktion (CMD)

Die Craniomandibuläre Dysfunktion (CMD) ist eine Sammelbezeichnung für verschiedene Störungen im Bereich des Kausystems, die das harmonische Zusammenspiel der Zähne, Kiefer, Kiefergelenke und Muskeln beeinträchtigen. 

Die Funktionsdiagnostik ist eng mit der CMD verbunden, da sie dazu dient, diese Störungen zu erkennen, zu analysieren und angemessen zu behandeln. 

Die CMD kann durch eine Vielzahl von Faktoren verursacht werden, darunter:

  • Fehlstellungen der Zähne und des Kiefers
  • Zähneknirschen und -pressen (Bruxismus)
  • Stress und Muskelverspannungen
  • Fehlender oder schlecht sitzender Zahnersatz
Dr. Daniel Jäger von MED:SMILE mit grauer OP-Mütze und Mundschutz vor Monitor im Behandlungsraum

„Wenn herkömmliche medizinische Untersuchungen keine klare Ursache für die Beschwerden finden, kann eine Funktionsdiagnostik zur Identifizierung von CMD beitragen. Eine frühzeitige Erkennung und Behandlung der CMD ist wichtig, um langfristige Komplikationen zu vermeiden und die Lebensqualität der Patienten zu verbessern.“

Dr. Daniel Jäger

Funktionsstörungen & Auswirkungen

Funktionsstörungen im Kausystem können vielfältige Auswirkungen auf die Gesundheit und Lebensqualität haben. Eine frühzeitige Diagnose und gezielte Behandlung können dazu beitragen, diese Funktionsstörungen zu lindern und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern.

Kiefergelenksbeschwerden

Kiefergelenksbeschwerden, auch als temporomandibuläre Störungen (TMD) bekannt, betreffen die Gelenke, die den Unterkiefer mit dem Schädel verbinden. Diese Störungen können zu Schmerzen im Kiefergelenk, Kieferklemmen, Kiefergelenkknacken und -schmerzen führen.

Muskuläre Dysfunktionen

Muskelverspannungen im Kiefer- und Nackenbereich sind häufige Folgen von Funktionsstörungen im Kausystem. Diese Verspannungen können zu Schmerzen, Bewegungseinschränkungen und sogar Kopfschmerzen führen. Muskelbedingte Beschwerden können durch Stress, falsche Kieferpositionen oder Zähneknirschen verursacht werden. Die Behandlung umfasst oft eine Kombination aus physiotherapeutischen Maßnahmen, Entspannungstechniken und gezieltem Training.

Zahnfehlstellungen

Wenn Zähne nicht korrekt aufeinandertreffen, kann dies zu einer ungleichen Verteilung der Kaukräfte führen, was wiederum Funktionsstörungen und Beschwerden verursachen kann. 

Die Behandlung von Zahnfehlstellungen kann sowohl ästhetische als auch funktionelle Vorteile bieten, da eine korrekte Zahnposition dazu beiträgt, das Kausystem wieder ins Gleichgewicht zu bringen und Funktionsstörungen zu minimieren. Dies kann mithilfe von kieferorthopädischen Maßnahmen oder in einigen Fällen auch mit Restaurationen wie Inlays oder Kronen erreicht werden.

Symptome & Anzeichen

Funktionsstörungen im Kausystem können sich durch eine Vielzahl von Symptomen und Anzeichen bemerkbar machen:

Kiefergelenksschmerzen & -geräusche

Schmerzen im Bereich der Kiefergelenke können beim Kauen, Sprechen oder Gähnen auftreten und auf eine Ungleichgewicht im Kausystem hinweisen. Zusätzlich können Kiefergelenkgeräusche wie Knacken oder Reiben auftreten, wenn sich das Gelenk bewegt. Diese Geräusche können sowohl hörbar als auch spürbar sein.

Kau- & Bissprobleme

Funktionsstörungen können zu Kau- und Bissproblemen führen. Ein gestörter Biss kann zu einer ungleichmäßigen Verteilung der Kaukräfte führen, was wiederum zu Schmerzen und Unwohlsein führen kann.

Kopf- & Gesichtsschmerzen

Funktionsstörungen im Kausystem können Kopf- und Gesichtsschmerzen verursachen. Diese Schmerzen können sich als Spannungskopfschmerzen, Migräne oder Schmerzen im Wangen- und Stirnbereich äußern. 

Nacken- & Rückenschmerzen

Verspannungen und Dysfunktionen im Kausystem können auch Nacken- und Rückenschmerzen verursachen, da die Muskeln im Kiefer- und Nackenbereich eng miteinander verbunden sind.

Zahnabrieb & Zahnschädigungen

Eine gestörte Kieferfunktion kann zu übermäßigem Zahnabrieb führen. Zahnabrieb kann nicht nur zu ästhetischen Problemen führen, sondern auch zu erhöhter Zahnsensibilität und Schmerzen. In einigen Fällen kann es auch zu Zahnschädigungen wie Rissen oder Abplatzungen kommen.

Diagnoseverfahren mit Zebris

Bei der Diagnose einer Craniomandibulären Dysfunktion (CMD) ist eine genaue und differenzierte Untersuchung von entscheidender Bedeutung. Um die zugrunde liegende Ursache für die Funktionsstörung im Kausystem zu identifizieren, setzen wir auf das hochmoderne ultraschallbasierte Kieferregistriersystem Zebris-JMA.

Mithilfe dieses innovativen Systems können Kiefergelenkprobleme schnell, präzise und schmerzfrei erkannt werden. Mit dreidimensionalen Schemata wird analysiert, wie die Zähne, der Kiefer und die Kiefergelenke miteinander interagieren und ob die Bewegungsmuster ordnungsgemäß ablaufen. Die Verwendung des Zebris-JMA-Systems ermöglicht es uns, eine präzise Diagnose für Craniomandibuläre Dysfunktionen zu stellen und eine maßgeschneiderte Behandlungsstrategie zu entwickeln.

Die Vorteile der Zebris-JMA-Diagnostik:

  • Schnelle Erfassung: Das Zebris-System ermöglicht eine rasche Erfassung von Daten, wodurch die Diagnose effizient durchgeführt werden kann.
  • Präzise Ergebnisse: Die ultraschallbasierte Technologie liefert präzise und zuverlässige Ergebnisse, die als Grundlage für eine gezielte Behandlungsplanung dienen.
  • Schmerzfreie Untersuchung: Im Vergleich zu anderen Diagnoseverfahren ist die Zebris-JMA-Untersuchung schmerzfrei und angenehm für den Patienten.
  • Dreidimensionale Analyse: Die Nutzung von dreidimensionalen Schemata ermöglicht eine umfassende Analyse der Kiefergelenkmechanik und der Bewegungsmuster.

Kosten der Funktionsdiagnostik

Die Kosten für die Funktionsdiagnostik, insbesondere im Zusammenhang mit der Diagnose und Behandlung von Craniomandibulärer Dysfunktion (CMD), können je nach Umfang der Untersuchung und den verwendeten Technologien variieren. 

In der Regel ist die Funktionsdiagnostik eine spezialisierte Leistung, die über die Standardversorgung hinausgeht. Daher werden die Kosten oft privat in Rechnung gestellt. Allerdings kann es sein, dass einige private Zahnzusatzversicherungen bestimmte Kosten übernehmen, abhängig von den individuellen Versicherungsbedingungen. 

Es ist ratsam, sich im Vorfeld über die Versicherungsleistungen zu informieren und gegebenenfalls mit der Versicherung Kontakt aufzunehmen, um abzuklären, welche Kosten übernommen werden können.